Wie bereits auf der Startseite kurz angedeutet war mein erstes ferngelenktes Boot eine "Cytra Ambassador" von Schuco. Es war im Jahr 1973, als ich aufgrund besonders guter Schulerfolge meine Eltern dazu überreden konnte, mir diesen Wunsch zu erfüllen. Es handelte sich um ein Fertigmodell, heute würde man wohl "ARF" dazu sagen, das nach Einsetzen der Batterien (je 1 9-Volt Block für Sender und Empfänger und 4 Monozellen für die beiden Motoren) sofort betriebsbereit war. Ich fuhr das Boot fast täglich auf dem örtlichen Feuerlöschteich und hatte einen enormen Verbrauch an Batterien. Am Sender befanden sich 4 Tasten, mit denen man jeden Motor vorwärts oder rückwärts laufen lassen konnte. Das hört sich einfach an, war es aber nicht, da die Motoren nicht genau die gleiche Drehzahl erreichten, wodurch das Modell immer auf eine Seite zog. Eine gerade Linie zu fahren erforderte viel Übung. Manchmal mußten die Sendertasten mit aller Kraft gedrückt werden, um die Motoren überhaupt in Bewegung zu setzen, ein anderes Mal blieben sie hängen und das Boot ließ sich nicht mehr stoppen.
Irgendwann ließ die Begeisterung dann doch nach und das Boot wurde zur Seite gestellt. Ein neues Fernlenksystem mußte her, mit Stellservos und proportionaler Anlenkung. Es kam tatsächlich - nochmals Dank an die "Sponsorin" - in Form einer gelben Graupner Varioprop 8S, dazu auch gleich ein Baukasten für ein Segelflugmodell. Meine Oma - Gott hab sie selig - griff hier ganz tief in ihre Geldbörse, wofür ich ihr bis in alle Ewigkeit unendlich dankbar sein werde. Da ich zu dieser Zeit auch schon 3 "Kleine Uhu"s verbraucht hatte, baute ich mir ein einfaches Holzboot mit Außenbordmotor, um mit der Bedienung der Knüppelfernsteuerung bis zum Erstflug des neuen RC-Seglers auch wirklich gut vertraut zu sein.
Meine "Strategie" ging auf, mit dieser tollen Anlage klappte das Steuern hervoragend, bald schon folgten weitere Modelle. Flugmodelle entstanden aus Bausätzen, Schiffsmodelle wurden aus Kostengründen einfach nach Fotos aus Prospekten und Katalogen nachgebaut. Natürlich wurde die Empfangsanlage von Modell zu Modell umgebaut, für die Schiffsmodelle montierte ich alles auf eine Sperrholzgrundplatte, die mit 2 Schrauben im jeweiligen Modell befestigt wurde. Einige Jahre später gab es einen "Bootsunfall", bei dem die komplette Empfangsanlage im Wasser landete und auch nach dem Trocknen ihre Funktion verweigerte. Das ganze System wurde zum Graupner Reparatur-Service geschickt, wo man mir anbot, die Anlage ohne Aufpreis von 27 MHZ auf 35 MHZ (das neue Frequenzband, speziell für Flugmodelle) umzurüsten, was ich natürlich gerne in Anspruch nahm.
Ab 1980 - als ich endlich über ein eigenes Einkommen verfügte - war es dann auch möglich, den einen oder anderen Bausatz, von dem ich schon als Jugendlicher immer wieder beim Durchblättern der bunten Kataloge geträumt hatte, zu erstehen. Heute werden selbstverständlich alle meine Modelle (Flugzeuge, Boote, Autos) mit 2,4 GHZ Fernlenkanlagen gesteuert.
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Oranje (Eigenbau) | Marauder (Robbe) | Ramborator (Aero-Naut) | Hydroplane U-1 (Eigenbau) |
Es wurden von mir in den nachfolgenden Jahren über 100 Fernlenkmodelle (Boote, Flugzeuge, Autos) gebaut, 39 davon sind Schiffsmodelle, von denen 33 heute noch einsatzbereit sind.